Transport
3 Minuten lesen • sennder Team • October 8, 2018

Gütertransporte in einer vernetzten Welt

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Bereits seit dem 17. Jahrhundert wurden Waren aus deutschen Hinterland-Manufakturen mit Kutschen und Handwagen zu Häfen transportiert und von dort in andere Kontinente verschifft. Diese Transporte waren keinesfalls eine Trenderscheinung, sondern bezeugen die ersten Schritte der immer weiter voranschreitenden Globalisierung. Seither haben sich weitere Transportmöglichkeiten herausgebildet: Neben dem „klassischen“, seit Jahrhunderten verwendeten Seetransport, ist die Zustellungen per Flugzeug, Eisenbahn und LKW nun Standard. sennder spezialisiert sich auf Straßentransporte – immerhin ist dies ein 300 Mrd. € schwerer Markt.

Auch die Nachfrage nach Gütern hat sich unter anderem durch allgemein zunehmenden Wohlstand sowie das World Wide Web stark erhöht. Die Waren müssen aus allen Teilen der Welt zum Endkunden transportiert werden.

Jede der Transportweisen hat dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile und eignet sich für verschiedene Transportaufträge. Dabei sind die Menge, Größe und das Gewicht der zu transportierenden Ware, ihre Haltbarkeit bzw. Verderblichkeit sowie Zeit und Transportkosten entscheidende Faktoren. Geht es um längere Strecken, kann ein Flugzeug im Vergleich zu einem Containerschiff eine verhältnismäßig kleine Menge an Transportgütern aufnehmen, diese jedoch relativ schnell von A nach B transportieren. Schiffe brauchen deutlich mehr Zeit, um eine gewisse Strecke zurückzulegen.

Transporte auf dem Landweg

Wie sieht es hingegen beim Landverkehr aus? Eisenbahnlinien existieren in Großbritannien, Deutschland und Frankreich schon seit 1880 und ermöglichen seitdem einen einfacheren innerstaatlichen Transport, sind lokal aber begrenzt. Schienentransporte eignen sich bei sehr großen Gütermengen und sind so gut wie unabhängig von anderen Verkehrsteilnehmern - sprich, keine Staus oder Unfälle, die bei LKW-Transporten Verzögerungen hervorrufen können. Dahingegen sind Transportwege auf Schienen sehr starr und unflexibel. Die Verlegung von Schienen ist sowohl preisintensiv als auch zeit- und arbeitsaufwendig Neue Infrastruktur kann nur mit großen zeitlichen Verzögerungen genutzt werden. Weiterhin kann das Beladen der Züge nur mit aufwendiger und teurer Technologie wie speziellen Kranvorrichtungen erfolgen. Dies mögen einige Gründe sein, weswegen es deutschlandweit nur 163 eingetragene Eisenbahnverkehrsunternehmen im Bereich Schienengüterverkehr gibt. Dahingegen sind über 90.000 Betriebe im Güterkraftverkehrsgewerbe registriert - ein beachtlicher Unterschied.

Die Nachfrage nach LKW-Transporten wird laut dem Statistikportal Statista immer größer. Im Modal Split, also der Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrswege, haben LKW im Jahr 2013 ganze 70,4% im Güterverkehr eingenommen. Für das Jahr 2020 werden sogar knapp 2% mehr prognostiziert. Das bedeutet für die Branche, dass der steigenden Nachfrage nach Straßentransporten nachgekommen werden muss. Einhergehend ist dies mit weniger Leerfahrten oder leerstehenden Fahrzeugen, aber auch einer Umverteilung von bspw. Schienentransporten auf die Straße.

Kooperationen zwischen Straße und Schiene

Die beiden Transportweisen Zug und LKW müssen sich einander jedoch nicht ausschließen. Die Errichtung von Umschlagbahnhöfen ermöglicht das Umladen von Gütern von einem Transportmittel auf ein anderes, wie bspw. von Zügen auf LKW oder vice versa. Diese Art der Kooperation findet häufig im Bereich der letzten Meile statt, also dem letzten Stück des Transportwegs „bis zur Haustür des Kunden“.

Ein weiteres Beispiel für eine Zusammenarbeit stellt der Eurotunnel dar, bei dem LKW auf Zugsystemen unter dem Ärmelkanal transportiert werden. Wenn die LKW das Festland wieder erreichen, fahren sie selbstständig weiter. Auf diese Art und Weise sparen die Transportunternehmen Geld und Zeit, denn für sie ist der Transport im Eurotunnel preiswerter und schneller, als mit einer Fähre den Seeweg anzutreten. Kooperationen können Transportkosten unter anderem erheblich senken und das Produkt für den Endverbraucher somit preiswerter und attraktiver machen.

Es bleibt abzuwarten, welche zukünftigen Entwicklungen sich im Gütertransport ergeben werden. Spannende Herausforderungen werden die zunehmende Beanspruchung von Drohnen oder auch elektrisch betriebene LKW darstellen, durch die Umweltfreundlichkeit sowie schnelle und zuverlässige Warenzustellungen sichergestellt werden sollen.

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